Ein leidenschaftlicher Friseur
Auf der Wittener Straße nennen ihn alle nur „Harald“: Seit runden 20 Jahren betreibt Harald Krauleidis (55) seinen kleinen Friseursalon kurz hinter der Hauptpost. Und obwohl im Bereich zwischen Ferdinandstraße und Steinring gemeinhin wenig los ist und schon so manche Ladeneröffnung hier nur von kurzer Dauer war: Harald hat eisern durchgehalten.
„Das Viertel hat sich schon stark verändert, früher war hier mehr Betrieb“, sagt er und erinnert sich an mehrere Gaststätten, Second-Hand-Läden oder ein Reisebüro, die einst hier angesiedelt waren. Auch die Straßenbahn habe in früheren Tagen direkt vor seiner Tür gehalten, ehe die U-Bahn gebaut wurde: „Laufkundschaft gibt es hier heute kaum noch.“ Glück also für ihn, dass viele Stammkunden regelmäßig zu „Haralds Haarschneiderei“ gehen. Einige von ihnen betreut er schon viele Jahre. „Die sind mit mir zusammen alt geworden“, sagt er schmunzelnd. Auch die Manager der BP/Aral-Verwaltung direkt gegenüber würden oft bei ihm vorbei schauen. Immer mit Termin: „Die haben einen engen Zeitplan“, weiß er. „Da muss der Termin genau sitzen.“
Seit 20 Jahren an der Wittener Straße 58: Zeit für eine kleine Rückschau. Krauleidis stammt aus Stuttgart. „Der Liebe wegen“ zog es ihn nach Bochum, wie er sagt. Diese Liebe ist zwar lange Geschichte, doch in Bochum fühlt er sich seither trotzdem pudelwohl. „Ich mag die Menschen hier“, sagt er.
Harald Krauleidis ist Friseur mit Herzblut. „Das war immer mein Traum“, sagt er. Natürlich könne er junge Leute verstehen, die eine Ausbildung zum Friseur heute wegen des schmalen Lohns meiden würden. „Ich habe im ersten Ausbildungsjahr 60 Mark verdient. Aber für mich ist das trotzdem der schönste Beruf der Welt.“
Quelle:WAZDienstag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr
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